Frauen in der IT

„Ich brauche eine neue Herausforderung! Das kann doch noch nicht alles gewesen sein“. Das ist ein Gedanke vieler Frauen, die in den Arbeitsalltag zurückkehren möchten oder einfach nach einer neuen fordernden Aufgabe in der IT suchen.

Eine neue Herausforderung – Beruf in der IT

Wer kennt es nicht? Man möchte dem gewohnten Standard entfliehen, seinen Horizont erweitern, sich persönlich entwickeln, neues Wissen aneignen und sucht eine neue erfüllende Herausforderung. Meistens führt dabei der Weg zwar zu einer neuen Anstellung bei einem neuen Arbeitgeber, mit kurzfristig neuen Herausforderungen, aber immer noch in der gleichen Branche und dem schnell wiederkehrenden gleichen Trott wie bisher. Für viele Frauen ist das nicht die erwartete große Veränderung, nach der sie sich gesehnt haben und die mühsame Suche beginnt von Neuem.

Statistik Frauen in IT-Berufen

Laut einer von „get in IT“ verwendeten Statistik der ec.europa.eu  betrug 2021 der Frauenanteil in IT-Berufen in Deutschland nur 19%.

Warum also bei der nächsten Suche nicht einfach mal etwas wagen und eine der wenigen Frauen in einem IT-Unternehmen werden?!

Die Bedenken

Als Frau in einem IT-Unternehmen arbeiten. Sofort schießen einem Gedanken und Vorurteile durch den Kopf die vermutlich zu dieser oben genannten geringen Frauenquote in der IT führen.

  • Das ist doch eine reine Männerdomäne!
  • Arbeiten mit so vielen „Nerds“* bzw. Menschen die durch und durch Informatiker sind?!
  • Ich kenne mich mit Technik kaum aus und von Software habe ich schon mal gar keine Ahnung!
  • Wie soll ich mit den Informatikern ins Gespräch kommen und worüber spricht man?
  • Hosting, inHouse vs. Cloud, Deployment, Code, Bugs, Hotfix, Software as a Service, Single Side Access – Was sind das für Begriffe?
  • ICH KANN DAS NICHT!

Das waren nicht nur meine Bedenken, denn so geht es vielen Frauen.

Wie es wirklich ist

Der erste Arbeitstag! Man kommt in ein großes Büro, viele neue Gesichter und man erwartet diese typischen Klischees, von Informatikern in dunklen Büros, die auf einen schwarzen Bildschirm starren und seltsame Wörter und Satzzeichen eintippen. Aber Klischees sind manchmal einfach doch nur Klischees. In Wirklichkeit tritt man in einen hellen, lichtdurchfluteten Raum mit ein paar Tischen, Laptops und Bildschirmen und wird von allen sehr freundlich und aufgeschlossen begrüßt. Wer bereits den Schritt in ein IT-Unternehmen gewagt hat, wird mir sicherlich zustimmen, dass die anfänglichen Bedenken schnell über Bord geworfen werden können.

Natürlich kann man nicht erwarten, dass eine gelernte Büro-, Industrie- oder Bankkauffrau nun als Softwareentwicklerin arbeitet, aber dennoch gibt es viele Möglichkeiten zum (Quer-)Einstieg in die IT-Branche. Selbst in einem IT-Unternehmen, welches Software entwickelt und vertreibt, sind kompetente, leistungsbereite und zielstrebige Frauen im Vertrieb, Projektmanagement, Marketing sowie in Assistenzaufgaben unabdingbar. Gewiss sind bestimmte Aufgaben in den einzelnen Positionen analog derer in anderen Unternehmen zu bearbeiten, was allerdings eine Anstellung in einem IT-Unternehmen so wertvoll macht, ist das stetig wachsende Wissen über technische Themen, welche in einer Welt der Digitalisierung immer mehr an Bedeutung gewinnen. Man sammelt also gezwungenermaßen, mehr Erfahrung und Wissen in den immer wichtiger werdenden technischen Belangen und macht sich so zu einer gefragten Arbeitnehmerin – auch für andere Unternehmen!

Die Software ist meist viel intuitiver als anfänglich gedacht und die technische Affinität wächst stetig mit. Auch die Bedenken „da arbeiten doch nur Nerds“ werden plötzlich mit ganz anderen Augen gesehen. Denn wo, wenn nicht in einem IT-Unternehmen, hat man bei technischen Fragen immer gleich mehrere Kolleginnen und Kollegen aus der IT oder Softwareentwicklung zur Stelle? Auch die Frage „Wie soll ich mit den Informatikern ins Gespräch kommen“ erübrigt sich von ganz allein. Natürlich hat man zu Beginn diese Stereotype von Informatikern oder Entwicklern im Kopf, die zuhause in einem dunklen kleinen Kämmerchen sitzen und sich ihrem PC widmen. Man würde sich aber wundern, welche interessanten, ausgefallenen Hobbys die Informatiker und Entwickler haben, von denen man bisher noch nicht viel gehört hat. Somit kann man selbst im Privaten noch seinen Horizont erweitern.

Es gibt aber auch noch Begriffe wie VPN, Hosting, inHouse, Staging usw. Aber das muss Sie nicht abschrecken. Ganz im Gegenteil! Die Kollegen freuen sich immer über das Interesse an „ihrer Sprache“ und erklären einem verständlich (und wenn nötig auch mehrmals), was mit den Begriffen gemeint ist. So wird es nicht langweilig und man lernt automatisch jeden Tag mehr spezifische IT-Begriffe kennen und kann sich Stück für Stück ein Hintergrundwissen zu den Abläufen der Software und deren Entwicklung aufbauen. Irgendwann fragt man sich: „Wovor hatte ich eigentlich die ganz Zeit solche Bedenken? Läuft doch ganz easy! Hätte ich auch mal früher machen können.“

Fazit

Fest steht, dass die Digitalisierung in immer mehr Unternehmensbereichen voranschreitet und an Bedeutung gewinnt. Allein durch die vereinfachten Arbeitsabläufe ist die Digitalisierung aus den Unternehmen und der Wirtschaft nicht mehr wegzudenken. Für mich persönlich bringt die Arbeit in einem IT-Unternehmen auch eine gewisse „Jobsicherheit“ mit sich, die ich nicht mehr missen möchte. Ebenso möchte ich als Beispiel für viele andere Frauen vorangehen und diese ermutigen, den Schritt in die IT zu wagen. Also keine Angst vor „größeren“ Veränderungen. Die Welt verändert sich. Und im 21. Jahrhundert sollte es doch zur Normalität gehören, Frauen in IT-Unternehmen zu sehen. Denn wie schon Friedrich Schiller sagte „Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit“.

Quellenangaben:
Statistik Frauenquote von get in IT verwendet: https://www.get-in-it.de/magazin/arbeitswelt/it-arbeitsmarkt/wo-sind-die-frauen-in-der-it
*Nerds: Hier sind Menschen mit extrem hoher IT-Affinität gemeint, welche in der Welt von Informations-Technologie sehr stark aufblühen.

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